Zeitgemäß gemütlich: Ein Wohnzimmer im grünen Stadtgarten

Düsseldorfer Garten ist der „schönste des Jahres 2020“

 

Die Gestaltung von 170 Quadratmeter Gartenraum kann eine größere Aufgabe sein, als die eines Parks. Diese Erfahrung jedenfalls hat Alexander Fonken von Fonken Garten- und Landschaftsbau gemacht: In einem kleinen Düsseldorfer Stadtgarten fand er lediglich Mauern aus Backstein an den Grundstücksgrenzen sowie einen einzelnen Ahorn vor. Mit anderen Worten: Der Garten lag brach. Heute dagegen ist hier Atmosphäre alles. Dafür setzte der Experte für Garten- und Landschaftsbau das Konzept der Gartenarchitekten von gartenplus formvollendet um.

 

Lang und schmal ist das Grundstück hinter dem denkmalgeschützten Mehrfamilienhaus und doch bietet es Platz für gleich zwei Terrassen: eine direkt am Haus und eine zweite in der hinteren Hälfte des Gartens, die von dachförmig gezogenen Weidenblättrigen Birnen geschützt wird. Die Sitzplätze mit großen quadratischen Fliesen sind formal gehalten. Ein schmales Wasserbecken unterstreicht die gradlinige Modernität. Gebrochen wird die Strenge durch einen mäandrierenden Weg, der von Terrasse zu Terrasse führt und auch den hinteren Bereich des Gartens erschließt.

 

 

So harmonisch und in einem überaus zeitgemäßen Sinn gemütlich wirkt der Garten, dass die Planungsidee des „Wohnzimmers im Grünen“ mehr als erfüllt scheint. Die Jury des Wettbewerbs „Gärten des Jahres 2020“, ausgelobt vom renommierten Callwey-Verlag, zeigte sich jedenfalls begeistert und kürte den Düsseldorfer Stadtgarten zum schönsten des Jahres: „In diesem Privatgarten in Düsseldorf wird auf ganz individuelle Weise ein räumlich schwieriger, in der Enge der Stadt aber charakteristischer Grundstücksstreifen zu einer hochwertigen Gartenoase und gut nutzbaren Wohnraumerweiterung. Planer und Bauherren beweisen hier eine hohe Sensibilität für Raum, Materialien und Atmosphäre.“

 

Beim Aufbau des Turmdrehkrans habe ich die Devise ausgegeben: Es wird nicht ein einziger Eimer, keine Pflanze, keine Platte durch das Haus getragen!

Alexander Fonken

 

Für Landschaftsgärtner Alexander Fonken aus Grevenbroich begann die Umsetzung des Konzepts zunächst jedoch mit einer Herausforderung: „Der Garten war für uns weder von der Seite noch von hinten zugänglich: ein typischer Stadtgarten eben. Daher musste der gesamte Materialtransport in und aus dem Garten mittels eines Turmdrehkrans über das Haus erfolgen. Eine solche Baustelle ist nicht nur für die Kunden spannend. Auch unsere Mitarbeiter erleben das nicht alle Tage.“ Betonsteinplatten für die Terrassen schwebten ebenso spektakulär aus luftiger Höhe ein wie Grauwacke für Wege und Wasserbecken, Sitzmauern und Stufen. Für den geschwungenen Weg fand roter Klinker Verwendung, der mit der Strenge der anderen Materialien bricht und auch mit dem Mauerwerk aus dem Bestand korrespondiert. Die Jury lobte die Materialverwendung ausdrücklich dafür, dass sie „den engen Raum weitet“.

 

 

Gleiches gilt für die Pflanzenauswahl: Der ungewöhnliche und beeindruckende Apfeldorn „Carrierei“ wurde als Hain gesetzt. Eichenblättrige Hortensien und Elfenblumenteppiche lassen die Backsteinmauer leichter wirken. Der polsterartig gepflanzte wintergrüne Thymian „Bressingham“ schließlich umspielt die üblicherweise Rasen vorbehaltenen Flächen. Auf diesen wurde in dem preisgekrönten Düsseldorfer Stadtgarten allerdings komplett verzichtet. Vermisst wird er von niemandem.

 

Was den Garten nicht nur modern, sondern sogar smart macht, sind die Beleuchtung und die Bewässerung: Die entsprechenden Systeme, Leitungen und Leuchtobjekte haben wir direkt bei der Anlage von Terrassen und Beeten in den Garten integriert.

Alexander Fonken

 

Insgesamt zehn Wochen nahm die Umgestaltung des Gartens in Anspruch. Landschaftsgärtner Alexander Fonken darf den Garten noch länger genießen: Die Gartenbesitzer haben ihm auch die Pflege ihrer Wohlfühloase mitten in der Stadt übertragen.